Stress im Job: 3 unterschätzte Faktoren, die Sie krank machen können – und wann es Zeit ist, zu handeln!

Stress im Job: 3 unterschätzte Faktoren, die Sie krank machen können – und wann es Zeit ist, zu handeln!

Daniel Matthes
von Daniel Matthes
10. November 2022

Jeder von uns kennt Momente im Arbeitsalltag, die uns herausfordern, stressen oder an unsere Grenzen bringen. Das ist normal und gehört zum Berufsleben dazu. Doch es gibt Faktoren, die weit über gelegentlichen Stress hinausgehen und die Sie keinesfalls unterschätzen sollten. Wenn diese dauerhaft präsent sind, können sie weitreichende und tiefgreifende Folgen für Ihre körperliche und psychische Gesundheit sowie Ihr Privatleben haben.

Erkennen Sie die Warnsignale frühzeitig und erfahren Sie, welche drei entscheidenden Faktoren Sie im Job krank machen können und wann es an der Zeit ist, einen mutigen Schritt für Ihr Wohlbefinden zu wagen.

1. Das schlechte Arbeitsklima: Eine unsichtbare Belastung

Ein toxisches Arbeitsklima ist wie ein schleichendes Gift, das unbemerkt Ihre Energie und Freude am Job zerstört. Es entsteht nicht über Nacht, sondern durch eine Kombination aus:

  • Ungelösten Konflikten: Statt offener Kommunikation werden Probleme unter den Teppich gekehrt, was zu schwelenden Spannungen führt.
  • Mangelhafter Kommunikation: Informationen fließen nicht, Missverständnisse häufen sich, und das Gefühl der Isolation wächst.
  • Fehlende Unterstützung durch Vorgesetzte: Führungskräfte, die nicht auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter eingehen, Konflikte ignorieren oder sogar aktiv zu einem negativen Umfeld beitragen (bis hin zu Mobbing), sind ein massiver Risikofaktor.
  • Geringe Wertschätzung: Wenn Ihre Arbeit nicht anerkannt wird oder Sie sich als reines "Produktionsmittel" fühlen, sinkt die Motivation ins Bodenlose.

Die Auswirkungen auf Ihre Gesundheit sind gravierend: Permanenter Stress und negative Emotionen wie Frust, Angst oder Ärger setzen Ihren Körper unter Dauerstrom. Das Immunsystem wird geschwächt, Sie werden anfälliger für Infekte, leiden unter Verspannungen, Kopfschmerzen oder Magenproblemen. Langfristig kann dies zu chronischem Stress, Burnout oder sogar Depressionen führen. Die Freude an der Arbeit geht verloren, die Leistung sinkt und Sie nehmen das Unbehagen mit nach Hause.

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2. Keine Perspektiven und kaum Abwechslung: Die Falle der Stagnation

Ein Job, der keine Herausforderungen bietet, keine Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigt und nur aus immer gleichen Routinetätigkeiten besteht, mag auf den ersten Blick bequem wirken. Doch er kann genauso krank machen wie Überforderung – durch Unterforderung und Sinnverlust:

  • Sinnlosigkeit und Demotivation: Ohne Aussicht auf Weiterentwicklung, neue Lernfelder oder die Möglichkeit, einen echten Beitrag zu leisten, sinken Leistungsbereitschaft, Kreativität und der ursprüngliche Enthusiasmus. Sie fühlen sich unterfordert und verlieren den Bezug zu Ihrer Arbeit.
  • Sinkendes Selbstbewusstsein: Fehlende Anerkennung und das Gefühl, nicht gebraucht zu werden, mindern nicht nur Ihr berufliches, sondern auch Ihr privates Selbstbewusstsein. Das kann zu Frustration, Reizbarkeit und sogar Konflikten im Familien- und Freundeskreis führen.
  • Boreout statt Burnout: Während Burnout durch Überlastung entsteht, ist Boreout die Folge chronischer Unterforderung und Langeweile. Das Gehirn wird nicht ausreichend gefordert, was zu Konzentrationsschwierigkeiten, Ermüdung, Antriebslosigkeit und im schlimmsten Fall ebenfalls zu Depressionen führen kann. Sie fühlen sich leer und ausgehöhlt, obwohl Sie scheinbar "nichts tun".

Ein erfülltes Arbeitsleben braucht Wachstum. Wenn Sie keine Möglichkeiten sehen, Ihre Fähigkeiten einzusetzen, Neues zu lernen oder Karriereziele zu verfolgen, kann Ihr Job zu einer mentalen Sackgasse werden.

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3. Wenig Ausgleich und keine Erholung: Die entleerte Batterie

Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen zunehmend – vor allem, wenn der Job Überforderung, hohen Druck und viel Stress mit sich bringt. Das "Mit-nach-Hause-Nehmen" der Arbeit ist ein ernstzunehmendes Problem:

  • Die Gedanken kreisen: Unerledigte Aufgaben, schwierige Gespräche oder belastende Situationen im Job verfolgen Sie bis in Ihre Freizeit und in den Schlaf. Sie können gedanklich nicht abschalten und fühlen sich permanent unter Strom.
  • Fehlende Regeneration: Unser Gehirn und unser Körper brauchen bewusste Pausen und ausgleichende Freizeitaktivitäten, um die Energiespeicher wieder aufzufüllen. Ohne diese Regeneration geraten Sie in einen Teufelskreis aus Erschöpfung, Schlafmangel und zunehmendem Stress.
  • Körperliche und psychische Folgen: Chronischer Schlafmangel schwächt das Immunsystem, erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Psychologisch führt fehlende Erholung zu Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen, Angstzuständen und ist ein direkter Weg in den Burnout. Ihre Lebensqualität leidet massiv, und die Freude an Freizeitaktivitäten geht verloren.

Es ist eine Illusion zu glauben, man könne permanent auf Hochtouren laufen. Erholung ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für Ihre Leistungsfähigkeit und Ihr Wohlbefinden.

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Fazit: Hören Sie auf die Signale Ihres Körpers und Ihrer Seele!

Viele Menschen erkennen sich in einem oder mehreren dieser Punkte wieder. Das Wichtigste ist, die Warnsignale Ihres Körpers und Ihrer Seele ernst zu nehmen und nicht zu ignorieren. Es gibt Wege, diese Faktoren im Arbeitsalltag zu beeinflussen und Ihre Situation zu verbessern:

  • Offene Kommunikation: Suchen Sie das Gespräch mit Vorgesetzten oder der Personalabteilung. Formulieren Sie Ihre Bedenken und Vorschläge konstruktiv.
  • Maßnahmen im Unternehmen: Prüfen Sie interne Möglichkeiten wie eine Versetzung in eine andere Abteilung, Weiterbildungen, um neue Perspektiven zu schaffen, oder die Reduzierung Ihrer Arbeitszeit, um mehr Ausgleich zu finden.
  •  Professionelle Unterstützung: Eine Kur, psychologische Beratung oder Coaching können helfen, individuelle Bewältigungsstrategien zu entwickeln und neue Perspektiven zu gewinnen.
  • Aktive Selbstfürsorge: Etablieren Sie bewusst Rituale der Entspannung, wie Sport, Achtsamkeitsübungen, Hobbys oder Qualitätszeit mit Ihren Liebsten, um aktiv für Ihren Ausgleich zu sorgen.

Doch was, wenn keine dieser Maßnahmen zur dauerhaften Verbesserung führt?

Wenn Sie alle Hebel in Bewegung gesetzt haben und sich die Situation am Arbeitsplatz dennoch nicht bessert, dann ist es an der Zeit, eine mutige Entscheidung zu treffen: Ein Jobwechsel kann der entscheidende Schritt sein, um Ihre eigene Gesundheit zu schützen und Ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. Es ist keine Schwäche, sondern ein Zeichen von Stärke und Selbstachtung, wenn Sie erkennen, dass ein Umfeld Ihnen schadet und Sie die Konsequenzen daraus ziehen.

EXPERTS & TALENTS Dresden unterstützt Sie gern dabei, alternative Wege ins Berufsleben zu finden. Wir sind spezialisiert darauf, Experten & Talente zu entdecken und zu fördern – und vor allem dabei zu helfen, einen Job zu finden, der nicht nur Ihren Fähigkeiten entspricht, sondern auch zu Ihrem Wohlbefinden beiträgt. Denn Ihre Gesundheit ist Ihr wertvollstes Gut.

Daniel Matthes
Daniel Matthes
Daniel ist Bereichsleiter für Personalmarketing und Employer Branding bei EXPERTS & TALENTS Dresden. Zusätzlich schreibt er als Autor Blogbeiträge, Social Media Content und Newsletter. Mit Leidenschaft für die Themen #employeeexperience und Personalmarketing liebt er es Leser umfassend zu informieren und ihnen einen Mehrwert zu bieten.

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